DOJO-Handbuch

Kleines DOJO-Handbuch

Was ist ein Dojo?

Das Dojo ist mehr als unser Übungsraum. Unsere Matten, Unterrichts- und Trai- ningsutensilien und auch Unterrichtspartner sind Teil des Dojos. Im übertragenen Sinne steht der Begriff auch für die Gemeinschaft, der dort Übenden. Das Dojo ist kein Spielplatz. Geschwister spielen nicht auf der Matte oder rennen lautstark durch den Flur. Das würde die Kinder im Unterricht stören und vereinbart sich nicht mit dem Respekt vor der Kampfkunst.

Wo halten sich Eltern während dem Unterricht auf?

Während dem Unterricht bitten wir alle Eltern sich in der Lounge aufzuhalten, um eine Ab- lenkung während dem Unterricht zu vermeiden. Wir haben für Sie eine Live-Übertragung und gegebenenfalls für Geschwister eine Spielecke geschaffen, um die Wartezeit kurzweilig zu gestalten.

Wann muss man da sein?

Damit der Unterricht für alle pünktlich starten kann, solltet ihr 15 Minuten vor dem Unter- richt eintreffen. 5 Minuten vor Beginn sitzen die DRAGON Kids, Juniors und Teens im Ka- rate-Anzug, mit gebundenem Gürtel, gefüllter DRAGON Trinkflasche, Fußschutz (bei den DRAGON-Kids zusätzlich mit dem Karate-Kids Pass) auf der Warm-Up Matte. Auch in den Erwachsenen-Kursen solltet ihr spätestens 15 Minuten vor Kursbeginn auf der Warm-Up Matte sein, um euch auf den Unterricht vorzubereiten (Schützer, Gürtel, leichtes Aufwärmen).

Wo ziehe ich mich und/oder mein Kind um?

Wir ziehen uns immer in den Umkleiden und NICHT im Dojo um. Das Dojo ist KEINE Umklei- dekabine. Beim Anlegen von Gürtel oder Schützern helfen die Junior-Assistenten gerne auf der Warm-Up Matte. Sporttaschen gehören in das Taschenregal. Schuhe, ebenfalls ordent- lich, in die Umkleide stellen. Die Mütter gehen mit ihren Kindern in die Damenumkleide, die Väter in die Herrenumkleide.

Was ziehe ich an und was ist mit meinem Schmuck?

Wir haben eine KLEIDERORDNUNG. Es wird immer die vorgegebene Kleidung für den ent- sprechenden Unterricht getragen. Schmuck jeder Art ist auszuziehen, denn somit könnt ihr euch und euren Partner besser schützen.

Check in – Warum muss ich mich einchecken?

Der Check-in dokumentiert deinen Fortschritt. Desweiteren können wir euch persönliche In- formationen und Nachrichten zukommen lassen. Ein „Auschecken“ ist nicht nötig. 

Sauberkeit

Leider kommt es immer wieder vor, dass Karate-Anzüge nicht sauber ge- waschen, Fußnägel dreckig und/oder nicht geschnitten sind. Bitte legen Sie gegebenenfalls nochmal ein Auge drauf. Wir kommen uns in der Kampfkunst alle sehr nahe. Auch in Umkleiden sollte Sauberkeit und Hygiene immer oberstes Gebot sein. 

An- und Abgrüßen – Warum machen wir das?

Das Verbeugen zur Matte hin ist eine Gruß- und Respektsgeste, die die ehrliche Ab- sicht den anderen Gegenüber, den Ahnen, dem Dojo, den Partnern, den Instruktoren und Senseis ausdrückt. Kurzes Kopfnicken, hektische Bewegungen, den Rücken zur Matte drehen, zeigen genau das Gegenteil eines respektvollen Grußes – also den Gruß bitte ordentlich durchführen. 

Wo finde ich Informationen?

Alle aktuellen Informationen hängen am Infoboard aus. Registriert euch zusätzlich auf der Homepage im Mitgliederbereich. Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zu Events, Aktionen, Veranstaltungen, Änderungen und alles zur Gürtelprüfung. 

Gürtelprüfung – Was ist das?

Hier werden gesetzte Ziele erreicht und du kommst auf deinem Weg zum Schwarzgurt ein Stück weiter. Die Prüfung findet mehrmals im Jahr an einem Wochenende statt. 

Die ANMELDUNG zur Gürtelprüfung erfolgt nach vorheriger Absprache und NUR bei deinem Instruktor. Alle Informationen zum Gürtelprüfungsprogramm findest du im Mitglie- derbereich auf unserer Homepage. 

 

Warum haben manche Kinder schwarze Karate-Anzüge an?

Der schwarze Anzug ist ein Privileg, dass für besondere erbrachte Leistungen und Charak- tereigenschaften verliehen wird. Davon ist eine extra Ausbildung von DRAGON-Kampf- sport gekoppelt. Die Junior-Assistenten werden von uns bestimmt, ausgesucht und re- präsentieren einen Teil von DRAGON-Kampfsport. 

Willkommen im neuen Mitgliederbereich

This is an example page. It’s different from a blog post because it will stay in one place and will show up in your site navigation (in most themes). Most people start with an About page that introduces them to potential site visitors. It might say something like this:

Hi there! I’m a bike messenger by day, aspiring actor by night, and this is my website. I live in Los Angeles, have a great dog named Jack, and I like piña coladas. (And gettin’ caught in the rain.)

…or something like this:

The XYZ Doohickey Company was founded in 1971, and has been providing quality doohickeys to the public ever since. Located in Gotham City, XYZ employs over 2,000 people and does all kinds of awesome things for the Gotham community.

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Verletzungsrisiken

Verletzungsrisiken im Kampfsport

Verletzungsmuster und – häufigkeiten am Beispiel des traditionellen Taekwondo
Dr. med. R. J. Aman, Dr. Med S.Becker

Viele Kampfsportarten imponieren durch extreme Härte und Gewalt, was zwar publikumswirksam ist, aber bei den Sportlern zum Teil erhebliche Schäden setzt. Es verwundert daher nicht, daß bereits beim Wort “Kampfsport” viele in erster Linie an Blut, Platzwunden, gebrochene Nasenbeine, Hirnschäden oder schlichtweg an aggressive Schlägertypen denken. Bei näherer Betrachtung allerdings erkennt man, daß auf Grund der vielfältigen Stilrichtungen eigentlich gar nicht von “dem Kampfsport” an sich gesprochen werden kann. Entsprechend sind die Auswirkungen der Kampfsportarten auf Körper und Psyche und damit auch die Verletzungsmuster und -häufigkeiten sehr unterschiedlich. Nach 20 Jahren Ringkarriere ist beispielsweise ein Boxer sicher in einer anderen körperlichen und geistigen Verfassung als ein buddhistischer Mönch, der in der Abgeschiedenheit des Himalaya meditiert und für sich trainiert.
Für die koreanische Budosportart Taekwon-Do (TKD) sind blitzschnelle Arm- und Beintechniken mit Betonung von Dreh- und Sprungkicks charakteristisch. Bei der traditionellen Variante, welche im wesentlichen durch Großmeister Kwon, Jae-Hwa geprägt wird, führt der Sportler die Techniken ohne Körperkontakt aus, was eine extreme Körperkontrolle erfordert. Auffällig für den sportärztlichen Betreuer traditioneller TKD Vereine ist dabei das außergewöhnlich geringe Verletzungsrisiko, egal ob es sich um Turniere, Trainingslager oder Großveranstaltungen handelt.

Um diese Beobachtung wissenschaftlich zu erfassen, wurde von der orthopädischen Klinik der Universität Jena mittels Fragebogen eine multizentrische, deutschlandweite Studie durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich 43 traditionelle Kwon, Jae-Hwa Taekwon-Do Vereine. Von 1600 ausgeteilten Fragebögen waren 1307 verwertbar. Auf 5 Seiten wurden 56 Fragen gestellt zu folgenden Themen: Verletzungen im Jahr 1996, chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates, Allgemeinerkrankungen und Einflüssen von TKD auf chronische Erkrankungen, Schule, Beruf und Psyche.

Der weibliche Anteil der befragten Sportler betrug 37,3% (n=487), der männliche 62,7% (n=820). Das Durchschnittsalter lag bei 23,4 Jahren ohne signifikanten Unterschied bei den Geschlechtern. Die Altersspanne war mit 6-63 für die Frauen bzw. 6-62 Jahren für die Männer ebenfalls fast identisch. Laut schriftlicher Befragung der 43 Schulleiter hatten sich 1996 nur 13 von ca. 7000 Mitgliedern (0,18%) wegen TKD Verletzungen gemeldet! Insgesamt wurden für das Jahr 1996 von 286 Personen 321 Verletzungen angegeben. Die Quote bei den Männern betrug 23,4%, bei den Frauen 19,3%. Bei diesen relativ niedrigen Verletzungsquoten handelte es sich auffällig oft um Bagatellverletzungen, wie z.B. Fersenprellungen und Oberschenkelzerrungen, Verletzungen, die in Verletzungsstatistiken anderer Sportarten meist gar nicht erwähnt werden.

Dies spiegelt sich auch darin wieder, daß nicht einmal bei der Hälfte der Verletzungen (48.3%) ein Arztbesuch erfolgt war. Arbeits- oder Schulunfähigkeit lag sogar nur bei 14,6% der Verletzungen vor. Leichte bis mittelschwere Verletzungen wurden nur von 63 der 1307 Teilnehmer (=4,8%) vermerkt! Von keinem Sportler wurde ein “knock out” oder ein “knock down” oder gar eine schwere Verletzung angegeben! Typische Verletzungslokalisationen waren gemäß der im TKD bevorzugten Beintechniken mit 63,9% die unteren Extremitäten. Verletzungen an Körperstamm, Kopf oder Wirbelsäule traten nur bei 2,2% der Teilnehmer auf!

Als klassisches Verletzungsmuster des traditionellen TKD dominierten Muskel- und Sehnenzerrungen insbesondere am rückseitigen Oberschenkel, gefolgt von Prellungen im Hand- und Fußbereich. An dritter und vierter Stelle standen Kapsel-/Bandverletzungen an den Sprunggelenken sowie einfache Frakturen von Fingern und Zehen. Knochenbrüche erlitten insgesamt 2,7% (n=33) der 1307 Sportler. Hierbei handelte es sich jedoch fast ausschließlich um leichtere Formen, wie z.B. Finger-, Zehen- oder Nasenbeinfrakturen, die i.d. R. mittels Ruhigstellung behandelt werden konnten.

Bezüglich aller TKD Verletzungen waren nur 10 mal (0,8) Operationen erforderlich, stationäre Aufenthalte 11 mal (0,8%) und Gipsbehandlungen 29 mal (2,2%) bei den insgesamt 1307 Aktiven. Die größte Vereltzungshäufikgeit findet sich in der Sparte der jungen Erwachsenen und höheren Gürtelfarben durch die vermehrte Teilnahme an Vorführungen und Turnieren. Als Hauptursache von Verletzungen wurde bei über 30% Unkonzentriertheit angegeben. Direkte Fremdeinwirkung war nur bei 14 % der Verletzungen beteiligt.

Um einen aussagekräftigen Paramter zu erhalten, wurden die Verletzungen im Jahr 1996 auf die aktiven Stunden bezogen (Training, Wettkampf, Vorführungen, etc.). Bei insgesamt 186.529 aktiven Stunden lag dieser stundenbezogenene Risikoindex bei 0,00172 für alle Verletzungen, für leichte bis mittelschwere Verletzungen bei 0,00038 und für Verletzungen mit Arztbesuch bei 0,00083.

Das bedeutet: Bei einer durchschnittlichen aktiven Leistung von 4 Stunden/Woche über 52 Wochen tritt statistisch gesehen in 2,9 Jahren eine Verletzung auf, eine leichte bis mittelschwere in 13,2 Jahren und ein Arztbesuch in 6,0 Jahren!
Gesamt gesehen werden in dieser deutschlandweiten Studie mit über 1300 Teilnehmern die langjährigen überaus positiven Erfahrungen der betreuenden Sportärzte eindrucksvoll bestätigt. Das Verletzungsrisiko im traditionellen Takewon-Do ist als außerordentlich gering einzustufen.

Typische Verletzungsmuster sind in der Regel in der Sparte der Bagatellverletzungen zu finden. In Anbetracht der teilweise extremen Techniken ist diese sehr erfreuliche Bilanz nur durch die konsequenten Trainingsmethoden zu erklären. Diese folgen streng dem Leitprinzip von Großmeister Kwon, Jae-Hwa, Körper und Geist aufzubauen und zu stärken. Selbst oder gerade im Vergleich mit anderen Sportarten kann diese Kampfsportart als wirklicher Gesundheitssport bezeichnet werden!
 

Notwehr-Gesetz

NOTWEHR – Und was nun?

Notwehr und andere Rechtfertigungsgründe, § 32 StGb
Nur die wenigsten Menschen wissen wohl ganz genau, welche Rechte sie in einer Notwehrsituation haben. Dies gilt bestimmt auch für viele Kampfsportler, obwohl diese zumindest indirekt auf solche Situationen durch das Training vorbereitet werden.
Fehlende Kenntnisse in diesem Bereich können aber unangenehme Folgen haben, denn bei zu weitgehenden Handlungen ergeben sich straf- und zivilrechtliche Konsequenzen. Andererseits kann eine übertriebene Zurückhaltung oder Unsicherheit den Erfolg der Selbstverteidigung gefährden. Wie soll man sich also verhalten? Und was sagt Justicia dazu? Im Folgenden geht es vor allem um die Besonderheiten für Kampfsportler und die Rechtslage bei Wettkämpfen. Doch vorher kommen wir noch zu einem anderen wichtigen Thema.

Der vermeintliche und vermeintlich gefährliche Angriff

So wäre eine Situation denkbar in der jemand irrtümlich glaubt, ein gegenwärtiger Angriff liege vor. Der vermeintliche Angreifer wollte aber beispielsweise keine Waffe sondern seine Zigaretten aus der Manteltasche holen. Eine Notwehrlage setzt jedoch einen tatsächlichen Angriff voraus. “Wehrt” man sich dennoch, haftet man allerdings nur, wenn man den Irrtum hätte erkennen können. Wer also glaubt, angegriffen zu werden, darf sich auch verteidigen. Vor Gericht muss man den Irrtum jedoch beweisen. Liegt tatsächlich ein Angriff vor, richtet sich die erlaubte Abwehr danach, wie gefährlich der Angriff aus der Sicht des Opfers erscheint. Ist er tatsächlich weniger gefährlich, schadet dies nicht unbedingt. Dies beruht darauf, dass ein tatsächlicher Angreifer die Konsequenzen für das nur scheinbare Maß seiner Drohung tragen soll. Dann muss er zudem ggf. selbst beweisen, dass sein Angriff in Wirklichkeit nicht so gefährlich war. Der Angegriffene haftet auch nur dann, wenn er die tatsächliche Sachlage hätte erkennen müssen.

Überschreiten der erforderlichen Intensität

Obwohl jemand das erforderliche Maß überschreitet, kann er dennoch der strafrechtlichen Haftung entgehen. Seine Fähigkeit, das Geschehen richtig wahrzunehmen und zu verarbeiten, muss dann aber aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken erheblich reduziert sein. Dies gilt allerdings nicht für die zeitlichen Grenzen. Wer also erkannt hat, dass der Angreifer bereits kampfunfähig ist, darf diesen nicht weiter verletzen.

Besonderheit für Kampfsportler

Wie die vorangehenden Ausführungen gezeigt haben, kommt es bei Art und Stärke der erlaubten Abwehr auch entscheidend auf die Person des Angegriffenen an. Das mildeste Mittel bestimmt sich nämlich nach den Verteidigungsmöglichkeiten und deren Erfolgsaussichten. Ein geübter Kämpfer darf daher nur Techniken verwenden, die bei genügender Erfolgsaussicht den Angreifer weitestgehend schonen. Kann er sich also ausreichend durch gezielte Schläge zum Oberkörper wehren, darf er nicht gefährlich Kopftreffer landen. Dies richtet sich aber nach den konkreten Fähigkeiten. Das mildeste Mittel kann aber auch in einer bloßen Drohung bestehen. Ist der Verteidiger beispielsweise im Besitz einer Waffe, ohne dass der Angreifer dies weiß, muss er unter Umständen mit der Verwendung der Waffe drohen, ehe er sie für die Selbstverteidigung einsetzt. Dies gilt nicht, wenn er dazu keine Zeit oder Gelegenheit mehr hat. Dasselbe gilt, wenn der Angegriffene als geübter Kampfsportler weit überlegen ist und damit rechnen kann, dass ein bloßer Hinweis auf seine Fähigkeiten den Angreifer zur Aufgabe veranlassen wird. Ist damit aber nicht zu rechnen, darf er den Überraschungseffekt seiner unerkannten Fertigkeiten zur wirksamen Verteidigung ausnutzen.

Rechtslage im Wettkampf

Doch wie stellt sich daneben die Situation im sportlichen Wettkampf dar? Zunächst begeben sich die Sportler freiwillig in einen Kampf (Notwehr kommt daher natürlich nicht in Betracht). Dabei nimmt man Verletzungen in Kauf, die durch ein Verhalten im Rahmen der Regeln entstehen. Dies bezieht sich im Kampfsport auch auf schwerste Verletzungen, die dort auch bei regelgerechtem Verhalten nicht zu vermeiden sind. Zudem muss der Geschädigte vor Gericht einen möglichen Regelverstoß beweisen. Den Teilnehmern ist aber auch die typische Gefahr bekannt, dass es durch Übermüdung, Übereifer usw. zu geringen Verstößen mit daraus resultierenden Verletzungen kommen kann. Angesichts dieser Kenntnis wäre es widersprüchlich, vom Schädiger später Schadensersatz oder sogar Schmerzensgeld zu verlangen. In der Hektik und dem Eifer eines Kampfes kann außerdem oft nicht einmal eine sorgfältige Person Verletzungen vermeiden. In beiden Fällen bleibt dies ohne Folgen für den Schädiger. Wer sich in einen sportlichen Kampf begibt, erwartet allerdings, dass der Gegner die erforderliche Sorgfalt nicht grob missachtet. Auch kann man keinem unterstellen, mit einer vorsätzlichen regelwidrigen Verletzung durch den Gegner einverstanden zu sein. Folgen ergeben sich also dort, wo man nicht mehr von “Härte” sondern von “Unfairneß” sprechen kann. Aus strafrechtlicher Sicht kann eine Verletzungshandlung im Kampf u.U. nicht einmal eine zuzurechnende “Körperverletzung” im Sinne des Strafgesetzbuches sein. Das ist ebenfalls dann anzunehmen, wenn sich der schädigende Kämpfer ganz im Rahmen der vereinbarten Wettkampfregeln hält. Zum Beispiel wäre ein Boxer, der innerhalb der Boxregeln kämpft, auch dann nicht strafbar, wenn er dem Gegner mit erlaubten Kampftechniken innerhalb der vereinbarten Wettkampfregeln absichtlich eine schwere Gehirnverletzung zufügt oder ihn damit sogar tötet.

Selbst Schlägereien können u.U. straffrei sein

Entsprechend ist auch das Ergebnis bei nicht näher geregelten Schlägereien auf der Straße, die im gegenseitigem Einverständnis stattfinden. Wird dabei beispielsweise waffenloser Kampf vereinbart, muss jeder die Konsequenzen selbst tragen, ohne den Gegner haftbar machen zu können. Eine Notwehrlage könnte sich aber dann wiederum ergeben, wenn einer der Kontrahenten unerwartet eine Waffe zieht.
Quelle: Budo-Karate ’98

Budo-Stile

Einige Stile des Kampfsports

Das japanische Wort Karate besteht aus den Begriffen “kara” = leer und “te” = Hand. Karate bedeutet, genau gezielte Schläge, Stöße und Tritte gegen empfindliche Körperstellen anzubringen bzw. solche Treffer durch Blicktechniken oder Ausweichen zu vermeiden. Karate ist ein hervorragendes Training für den ganzen Körper und fördert Gelenkigkeit, Distanzgefühl, Reaktion und Selbstdisziplin. Karate kann Wettkampf und sollte immer Erziehungsmittel sein und nicht nur den Körper formen. Das oberste Ziel ist nicht der Sieg gegen einen Gegner, sondern der Sieg gegen sich selbst zur Vervollkommnung seines Charakters. Im Training werden Techniken gegen imaginäre Gegner geübt, die auch in einer festgelegten Bewegungsreihenfolge (Kata) zur Anwendung kommen. Diese Techniken werden auch in vorher abgesprochenen Formen mit Partner gelernt. Ebenso gibt es den Freikampf (Kumite), bei dem die Karatekas das Gelernte im direkten Kampf gegeneinander anwenden können. Dabei kommt es nur zu einem leichten Kontakt, bzw. die Technik wird vor dem Ziel gestoppt. Ein weiteres Kennzeichen des Karate ist der Bruchtest und das Erlernen von Techniken für die Selbstverteidigung. Die bekanntesten Stilrichtungen sind Shotokan Karate (von Funakoshi Gichin gegründet), Wadp-Ryo (Hironori Ohtsuka) und Goju-ryo (Chojun Miyagi). In manchen Stilrichtungen sind auch Würfe aus dem Judo enthalten.

Taekwondo

Taekwondo entstand in seiner modernen Form um 1955 durch Zusammenschluss der größten koreanischen Kampfsportschulen. “Tae” bezeichnet die Fußtechniken, “Kwon” meint die Handtechniken und “Do” bedeutet soviel wie Weg. Taekwondo ist ein umfassendes körperliches und geistiges Training, das auch die Selbstvertedigung “Hosinsul” umfasst, die im Ernstfall besonders wirksam ist. Wie im Karate werden die Techniken gegen einen imaginären Gegner oder nach Absprache mit dem Partner geübt, und es werden auch Bruchtests ausgeführt. Die Haupt-Wettkampfdisziplinen sind Formen (Hyong, Poomse) und der Freikampf, der im Gegensatz zum Karate mit vollem Kontakt und Schutzausrüstung ausgeführt wird. Taekwondo ist heute Unterrichtsfach an koreanischen Schulen. Bei der Olympiade 2000 in Sydney wird Taekwondo “olympisch”.

Hapkido

Die Selbstverteidigungskunst Hapkido entstand in Korea vor über 1000 Jahren aus der Bewegung der Hwarang-Bewegung. Die Hwarang waren Ritter, die sich neben den Kampfkunsttechniken auch der Bildung widmeten. Hap bedeutet Harmonie, Ki meint Kraft und Do ist der Weg. Hapkido-Bewegungen sind rund, harmonisch und natürlich. Es werden Wurf-, Hebel-, Faust- und Fußtechiken für Angriff und Verteidigung gelehrt, ebenso werden viele Tritte und Sprünge angewendet, aber auch Fauststöße, Griffe, Würfe und weitere Selbstverteidigungstechniken. Neben dem Selbstverteidigungstraining werden auch meditative Übungen gelehrt. Es gibt auch viele verschiedene Bruchtests und Waffentechniken.

Judo

Professor Jigoro Kani entwickelte Judo (sanfter, geschmeidiger Weg) aus japanischen Kampf- und Verteidigungstechniken der Feudalzeit. Dieser Sport verbreitete sich erst in Japan, wurde dort Lehrfach an den Schulen und entwickelte sich dann zu eiener Sportart seit 1964 Olympische Disziplin ist. In Deutschland gründete Alfred Rhode 1920 in Frankfurt den ersten Judo-Club. Wichtigste Übungsgruppe beim Judo ist der freie Übungskampf (Randori). Nach der Fallschule werden Wurftechniken und Griff- und Bodentechniken gelehrt. Es gibt auch Formen, bei denen jeweils zwei Partner Techniken nach einem festgelegten Bewegungsschema demonstrieren.

Kendo

Nach der jahrhundertelangen Entwicklung der Schwertkampftechnik in Japan, die ursprünglich auf die Tötung des Gegners ausgerichtet war, entstand Kendo, der “Weg des Schwertes”. Dieser schnelle und bewegliche Sport mir geringer Verletzungsgefahr, verkörpert neben einer technischen Volendung der Fechttechnik, geistige und charakterliche Werte. Es wird mit einer Schutzausrüstung gekämpft. Mit dem Shinai (Bambusschwert) versucht man, den Gegner zu treffen. Am Beginn der Kendoausbildung stehen Bewegungsschule und Grundtechniken und das einkleiden mit der aufwendigen Schutzausrüstung.

Iaido

Iaido ist eine Sonderform des japanischen Schwertfechtens und hat die Fertigkeit des schnellen Ziehens des Schwertes für den ersten entscheidenden Treffer zum Inhalt. Es wird ein Kampf simuliert, bei dem Hiebe oder Stiche gegen imaginäre Gegner ausgeführt werden. Iaido blickt auf eine etwa 400jährige Tradition zurück und wird in verschiedenen Stilrichtungen gelehrt. Schnelles Ziehen, Treffen und das Zurückführen des Schwertes, werden als Form (Kata) ausgeführt. Die verschiedenen Schulen haben sich auf ein allgemeingültiges Programm von 10 Kata geeinigt.

Kung Fu

Kung Fu beinhaltet nicht nur Kampfkunst und Körperertüchtigung, sondern auch philosophische und medizinische Aspekte. In China sagt man nicht “Kung Fu” (harte Arbeit), sondern “Wushu” (Kriegskunst). Kungfu ist mehr als 4000 Jahre alt. Am Anfang war es nur eine einfache, nicht festgelegte Form des Kampfes, die im Laufe der Jahrhunderte immer weiter perfektioniert wurde. Besonders die Mönche des berühmten Shaolin-Klosters haben viele Techniken und Formen entwickelt. Viele Techniken und Stile sind den Bewegungen von Tieren nachempfunden (Kranich, Tiger, Leopard, Adler, Affe, Drache u.a.). Es gibt sehr viele Stilrichtungen im Kung Fu, wie z. B. den Kranich-Stil, den Nord- und Süd-Shaolin-Stil, den Affen-Stil, den Choy-Lay-Fut-Stil, den Tai-Chi-Stil und viele, viele andere. Diese Stile kann man in Vertreter der inneren und äußeren Kampfkünste unterschieden werden. Moderne Kungfu-Stile sind das Win-Tsung und das von Bruce Lee entwickelte und gelehrte Jeet-Kune-Do.

Kickboxen

Kickboxen ist ein junger Sport, der Anfang der 70er Jahre in den USA entstand und von George Brückner nach Deutschland gebracht wurde. Vom Karate übernahm man die Fußtechniken, vom Boxsport die Fausttechniken. Heute gibt es drei verschiedene Wettkampfarten: Pointfighting (es wird versucht wie beim Fechten den ersten Treffer zu erzielen; Kampf wird nach einem Treffer gestoppt und geht erst weiter, wenn die Kämpfer in der Ausgangsstellung stehen), Leichtkontakt (kontrollierte Treffer, Kampf geht aber nach einem Treffer weiter) und Vollkontakt (wie Leichtkontakt, aber mit vollem Kontakt, bewusstes KO ist erlaubt).

Sumo

Das japanische Sumo ist eine alte, traditionsreiche Kampfsportart, die auf einfachen, althergebrachten Regeln beruht. Zwei Männer kämpfen innerhalb eines Kreises und versuchen, sich durch Stoßen, Schieben, Heben oder Werfen, aus dem Ring zu bringen. Verloren hat, wer zuerst den Kreis verlässt oder inerhalb der Kampffläche den Boden mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen berührt. Sumo (sich wehren) ist symbolträchtig und stellt den Kampf der Naturgewalten dar. Die Sumotori haben im Durchschnitt 150kg Gewicht, machne sind über 200 kg schwer. Sie sind sehr kräftig, dabei erstaunlich gelenkig und schnell. Ihr Speiseplan ist sehr kalorienhaltig, weit jenseits der 7000 kalorien am Tag, enthält aber auch viel Eiweiß und Gemüse.

Escrima

Escrima ist der philippinische Stockkampf. Andere Begriffe sind Arnis oder Kali. Man erlenrt erst den Umgang mit einem und zwei Stöcken und später waffenlose Verteidigungstechniken. Der Stock, das Messer, das Schwert oder andere Gegenstände, die im Laufe des Trainings Anwendung finden, gelten als Verlängerung des Arms, so dass die Stocktechnik direkt auf die Verteidigungstechniken mit bloßen Händen übertragen werden kann. Während der spanischen Besetzung der Philippinen war das Tragen einer Machete ebenso verboten wie der Stockkampf. Daher wurde Escrima als Geheimkunst im Verborgenen geübt und als Tanz vorgeführt, der sogar den Spaniern gefiehl und dort heute noch fleisig ausgeübt wird. Bei den heutigen Vollkontaktmeisterschaften tragen die Kämpfer eine Schutzausrüstung, die aus Kopfschutz und Handschutz besteht.

Capoeira

Capoeira ist eine Mischung aus Kampf, Sport, Akrobatik, Tanz, Spiel und Spass, die vor ca. 400 Jahren auf den Zuckerrohrplantagen Brasiliens von schwarzen Sklaven als Ausdruck des Widerstandes und zur Verteidigung entwickelt wurde. Die Hauptelemente sind Kampftechniken, Musik und rhythmische Bewegung. Da den Sklaven nach der Arbeit auf den Feldern oft die Hände zusammengekettet wurden, trainierten sie zu Verteidigungszwecken hauptsächlich die Beine. Daher ist im Capoeira auch heute noch die Beintechnik und extreme Acrobatik im Vordergrund.

Ju-Jutsu

Ju-Jutsu wurde als Selbstverteidigungs-System 1969 in Deutschland zusammengestellt. Es basiert hauptsälich auf Judo-, Karate-, Aikido- und Boxtechniken und kombiniert diese zu einer “neuen” Verteidigungskunst. Im Training werden technische Fertigkeiten ebenso vermittelt, wie Schnelligkeit und Reaktionsvermögen. Wichtig ist der Grundsatz der Verhältnismäßgkeit der Mittel. Es werden Tritt- und Schlagtechniken, aber auch Hebel, Würfe und Ausheber angewendet. 1987 fand die erste deutsche Meisterschaft statt. Ju-Jutsu ist heute in Deutschland der Polizei “Kampfsport”.

Aikido

Die japanisch Budoart Aikido wurde vor ca. 55 Jahren von O-Sensei Morihei Uyeschiba begründet. Ai bedeutet Harmonie, Freundschaft, Ki = Lebenskraft, Energie, Geist und Do ist der Weg. Aikido lehrt, aggressibe Kräfte zu kontrollieren und umzulenken. Durch geschicktes Ausweichen und geschmeidige, fließende Bewegungen passt man sich einem Angriff an und lässt die Kraft des Gegners leerlaufen, so dass der Gegner sein Gleichgewicht verliert und unter Kontrolle gerät. Diese Budoart ist geprägt von Elementen des Jiu-Jitsu, Judo und des Schwertkampfes und gilt als sanfte Selbstverteidigung ohne Wettkampfmöglichkeit.

Muay Thai

Thaiboxen (Muay Thai) erfreut sich heute in Thailand, vor allem als Profisport, großer Beliebtheit. Es entwickelte sich vermutlich aus chinesischen Kampfkünsten, verbreitete sich in ganz Thailand und wurde Nationalsport. Thaiboxen ist ein harter und realistischer Kampfsport, der im Vollkontakt ausgetragen wird. Besonders charakteristisch sind Treffer mit dem Knie (auch aus dem Sprung) und mit dem Ellenbogen, ebenso sind der Clinch und einfache Würfe erlaubt.

Kickbox-Geschichte

Die Entwicklung des Kickboxens

Nach dem 2.Weltkrieg fanden asiatische Kampfsportarten ihren Weg nach Amerika. 

Die asiatischen Kampfsportarten erfreuten sich schnell großer Beliebtheit. In Amerika wurden Karate Turniere ab 1967 ausgetragen. Diese Turniere 

unterschieden sich von den ursprünglichen Turnieren darin, daß der harte Kontakt bei den einzelnen Techniken den Kämpfern erlaubt war. Nach einem Treffer wurde der Kampf gestoppt, und die Schiedsricher erteilten ihre Wertungen.

Im Januar 1970 fand der erste Kickboxkampf in den USA statt. Dieser wurde von dem Karateka Joe Lewis nach den neuen Regeln, nämlich voller Kontakt und kein Punktstop, ausgetragen. Dieser Kampf fand mit Boxhandschuhen und Tennisschuhen statt. Erlaubt waren Fausttechniken, Würfe und Fußtechniken oberhalb der Gürtellinie. Lewis gewann diesen Kampf im Schwergewicht. Heute gilt er als Kampfsportlegende und gibt Seminare überall in der Welt. Zudem hat er auch Erfolg als Filmschauspieler.

1972 entwickelte der in Amerika lebende Koreaner John Rhee eine Schutzausrüstung für 

Karatekämpfer aus hartem, gummiähnlichem Schaumstoff. Es handelte sich dabei 

um einen einem Boxhandschuh ähnlichem Faustschützer, bei dem die Finger freigelegt waren, wodurch das greifen ermöglicht war. Für die Füße wurde eine Art Gummischuh entwickelt, der sich um die Ferse und den Spann legte. Die Fußsohle war frei. Diese Schutzausrüstung ermöglichte es nun, Karatekämpfe mit Kontakt auszutragen und die Verletzungsgefahr zu reduzieren. Unter Protest der traditionellen Karateka wurde die Schutzausrüstung auf den Turnieren eingeführt.

Aus dem damaligen Karate entwickelte sich ein Turniersystem, welches sich zu Anfang Sportkarate oder Pointkarate nannte. Heute wird die Form des Kontaktkaratekampfes in Amerika als Pointfighting und in Europa als Semikontaktkickboxen betrieben.

Das Semikontaktkickboxen ist eine Kampfsportart, die heute auf der ganzen Welt als die spektakuläre Kampfweise vertreten ist. Das Regelwerk ermöglicht Kämpfern aus verschiedenen Stielrichtungen gegeneinander anzutreten. So können Karatekämpfer gegen Kung-fu-Kämpfer und Kickboxer gegen Tae-Kwon Do-Kämpfer antreten.

Ziel im Semikontaktkickboxen ist es, ähnlich wie im olympischen Fechten, einen Treffer beim Gegner zu erlangen und dadurch einen Punkt zu erhalten. Aufwendige Techniken wie ein Sprungkick zum Kopf, werden mit einer höheren Punktvergabe belohnt.

1972 revolutionierte die Schutzausrüstung das Karate und ermöglichte es, mit vollem Kontakt und ohne Punktstop, wie von Lewis demonstriert, gegeneinander zu kämpfen. Man wollte sich jedoch von den Boxern distanzieren, und so nannte man die neu erschaffene Kampfsportart Fullcontactkarate. Gekämpft wurde damals auf einer abgegrenzten Mattenfläche und nicht im Ring. Es waren Würfe aus dem Judo erlaubt, Fausttechniken aus dem Boxen, sowie Handkantenschläge aus dem Karate. 

Fußtechniken waren nur über der Gürtellinie erlaubt. Die Kampfkleidung bestand aus einer langen Karatehose, meist wurde ein Karategürtel dazu getragen, der Oberkörper war frei.

1974 war die Geburtsstunde dieser Kampfsportart. Zu den ersten Weltmeisterschaften im Fullkontactkarate in Los Angeles/Kalifornien waren 10.000 Zuschauer gekommen. Die Kämpfe wurden vom Fernsehen übertragen, die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Im Laufe der Zeit und auch durch den Druck der Fernsehgesellschaft veränderten sich die Regeln. Aus der Kampffläche wurde ein Ring, anstelle der offenen Handschuhe wurden Boxhandschuhe eingeführt.

Die ersten Fullkontactkaratekämpfe fanden in Amerika statt. Die Amerikaner begannen nun auch in Übersee zu kämpfen. Sie genossen in Europa den Ruf, unschlagbar zu sein. Ein amerikanisches Team kämpfte 1976 in Paris gegen eine Auswahl Kämpfer aus Europa. Alle fünf Kämpfe gewannen die Amerikaner. In Europa wurde das Fullkontaktkarate immer populärer. Im Gegensatz zu Amerika wurde es in Europa als Amateursport betrieben.

In Asien sah die Situation ein wenig anders aus. Einige amerikanische Fullcontactkämpfer und auch einige Europäer kämpften in Japan und Thailand nach den Regeln des Thai-Boxens. Fast alle Kämpfe wurden damals von den Asiaten durch K.O. gewonnen. Der einzige Kämpfer, der sich in Asien durchsetzen konnte, war Benny Urquidez. Er wurde in Japan so populär, daß ein Comic von ihm gemacht wurde.

Als Grund für die Niederlagen der Amerikanischen und der Europäischer Kämpfer ist wohl die unterschiedliche Kampfweise anzuführen. Thai-Boxen ist der Thailändische Nationalsport. Das Thai-Boxen ist eine alte Kriegskunst, die auf eine jahrhundertalte Tradition zurückzuführen ist. Hinzu kommt noch, daß Thai-Boxen eine Vollkontakt-Kampfsportart ist. Im Thai-Boxen sind sowohl Kniestöße, als auch Ellenbogenschläge erlaubt, sowie auch Tritte unterhalb der Gürtellinie. Die Schutzausrüstung besteht nur aus Boxhandschuhen, vor 1929 waren die Fäuste nur mit Bandagen umwickelt. 

Die meisten K.O. erfolgten durch Lowkicks, Halbkreistritte auf die Oberschenkel, die es nach einigen Treffern unmöglich machten, sich auf den Beinen zu halten. Diese Technik war der Hauptgrund, warum die Amerikaner und die Europäer nahezu reihenweise K.O. getreten wurden. Hinzu kam noch, daß die Fullkontaktkaratekämpfer keinerlei Erfahrungen mit Knie und Clinchtechniken hatten.

Wenn die Kämpfe nun aber nach Fullkontaktregeln durchgeführt wurden, so waren die Asiatischen Kämpfer im Nachteil, da sie auf ihre Knie-, Ellengbogenstöße und die Lowkicks verzichten mußten. Man begann nun ein Regelwerk zu entwickeln, welches beiden Stilrichtungen gerecht wurde.

Dies war die Geburtsstunde des modernen Kickboxens. Es wurde ein Regelwerk entwickelt, welches beiden Stielrichtungen gerecht wurde. Knie- und Ellenbogentechniken, Clinch und Würfe wurden verboten, Boxtechniken, Lowkicks und Fußtechniken über der Gürtellinie waren erlaubt.

Dieses Regelwerk, das ca. 1978 in Kraft trat, fand schnell Anerkennung in Asien, Amerika und Europa, wobei sich in Deutschland erst 1980 diese Form des Kickboxens durchsetzte. Inzwischen ist das moderne Kickboxen unter der “World Kickboxing Association” in über 100 Ländern auf der ganzen Welt vertreten. Unter dem Begriff Kichboxen faßt man mehrere sportliche Disziplinen zusammen. Das Semikontaktkickboxen oder auch Pointfighting genannt, das Fullcontachtkickboxen, was sich aus dem Fullcontaktkarate entwickelte, und dem eigentlichen Kickboxen, welches eine Synthese aus dem Fullcontakt und den Thai-Boxen darstellt.

Vollkontakt

Vollkontakt-Kickboxen

Kampffläche:

Die Wettkampffläche muß aus einem Boxring bestehen. Die Größe des Boxrings sollte möglichst 6 x 6 Meter betragen. Nur bei Anfänger- Turnieren darf auch ein kleinerer Ring benutzt werden.

Wertungen:

Jede Runde wird nach wirkungsvollen Treffern, nach der Effektivität der Angriffe und der Verteidigung, nach der Kombinationsfähigkeit und dem taktischen Verhalten sowie nach dem sportlichen Gesamteindruck bewertet.

Kampfzeit und Rundenzahl:

Die Kampfzeit beträgt pro Runde 2 Minuten, die Pausen betragen 1 Minute. Bei Turnieren sollen jeweils 2 Runden, bei Finalkämpfen 3 Runden und bei Einzel-Titelkämpfen 5-12 Runden (je nach Disziplin) angesetzt werden.

Kampfrichter:

Der Kampfrichter ist dafür verantwortlich, daß der Kampf nur dann geführt oder weitergeführt wird, wenn beide Kämpfer absolut kampffähig sind. Beim geringsten Verdacht oder Anhaltspunkt einer Kampfunfähigkeit muß mit dem Anzählen begonnen werden bzw. bei einer Verletzung muß der Kampf unterbrochen werden. Im Falle des Anzählens muß der andere Kämpfer in eine neutrale Ecke geschickt werden; im Falle einer Verletzung ist sofort der Ringarzt hinzuzuziehen. Das An- oder Auszählen geschieht im Sekundenrhythmus von 1 – 10; die Zahl 10 bedeutet das “AUS”. Es wird über das Rundenende hinaus weitergezählt.

Ein Vollkontaktkampf soll vom Kampfrichter nur unterbrochen werden, wenn ein Kämpfer am Boden ist, bei einem “knock-out”, bei Verletzungen, zur Ermahnung oder bei Erteilung von Minuspunkten, wenn die Sicherheitsausrüstung nicht in Ordnung ist oder wenn ein Kämpfer, sein Coach oder der Ringarzt den Kampf beenden wollen.

Punktrichter:

Bewertet wird jeder Kampf durch 3 Punktrichter. Jede Runde wird mit der Punktzahl abzüglich evtl. Minuspunkte durch Fouls oder Niederschläge bewertet. Das Gesamtergebnis ergibt sich aus der Addition der Runden-Resultate.

Weitere Vollkontakt-Disziplinen:

Hinzu kommen noch Vollkontakt mit Lowkicks (Kickboxen mit Tritten zu den Beinen), K-1 (zusätzlich Knie-Techniken) sowie das Thai-Boxen (zusätzlich Ellebogen-Techniken). Vom Ablauf her besteht kein Unterschied zum VK, lediglich die erlaubten Techniken unterscheiden sich.

Semikontakt

Semikontakt-Kickboxen (Pointfighting)

Kampffläche:

Die Wettkämpfe werden auf Hallen- oder Mattenboden ausgetragen. Die Wettkampffläche ist ein Quadrat von 6 x 6 bis 8 x 8 Metern.

Wertungen:

Jede saubere, kraftvolle und gut kontrollierte Technik, die ein erlaubtes Ziel mit leichtem Kontakt trifft, wird nach Schwierigkeitsgrad folgendermaßen bewertet:

1 Punkt für Handtechniken aller Art zum Körper
1 Punkt für Fußtechniken aller Art zum Körper
1 Punkt für saubere Fußfeger
2 Punkte für Fußtechniken aller Art zum Kopf
2 Punkte für gesprungene Fußtechniken aller Art zum Körper
3 Punkte für gesprungene Fußtechniken aller Art zum Kopf

Nach jedem erkannten Treffer wird gestoppt und die Bewertung bekanntgegeben.

Kampfzeit:

Die Kampfzeit bei Turnieren erstreckt sich auf 1×2 oder 2×2 Minuten pro Kampf. Die Zeit darf nur unterbrochen werden bei Verletzungen oder wenn die Sicherheitsausrüstung nicht in Ordnung ist.

Kampfrichter:

Jede Wettkampffläche untersteht der Aufsicht eines Hauptkampfrichters. Seinen Anordnungen ist sowohl von den Kämpfern als auch von deren Betreuern strikt Folge zu leisten. Jeder Wettkampf wird von einem Hauptkampfrichter und zwei Punktrichtern geleitet. Der Hauptkampfrichter und die Punktrichter bewegen sich mit den Kämpfern frei auf der Kampffläche, so daß sie das Kampfgeschehen deutlich überblicken können. Bei Erkennen eines Treffers wird der Kampf durch das Kommando des Kampfrichters gestoppt. Treffer werden bei Übereinstimmung der Kampfrichter oder bei Stimmenmehrheit anerkannt.

Leichtkontakt

Leichtkontakt-Kickboxen

Kampffläche:

Die Wettkampffläche ist ein Quadrat von 6 x 6 Metern. Die Fläche kann auch aus einem Boxring bestehen. 

Wertungen:

Gewertet werden leichte Treffer zum Kopf oder Körper sowie Feger mit Folgetechniken. Ähnlich wie im Vollkontaktkickboxen wird auch das taktische Verhalten und der sportliche Gesamteindruck bewertet.

Kampfzeit und Rundenzahl:

Die Kampfzeit beträgt pro Runde 2 Minuten, die Pausen betragen 1 Minute. Bei Turnieren sollen jeweils 2 oder 3 Runden angesetzt werden.


Kampfrichter:

Der Kampfrichter ist dafür verantwortlich, daß der Kampf sauber und fair, d. h. nach den Regeln geführt wird. Er muß Regelwidrigkeiten, wie z. B. zu harten Kontakt, direkt ahnden. Der Kampfrichter ist dafür verantwortlich, daß der Kampf nur dann geführt oder weitergeführt wird, wenn beide Kämpfer absolut kampffähig sind. Beim geringsten Verdacht einer Verletzung muß der Kampf unterbrochen werden. Der Kampf kann nicht durch K.O. gewonnen werden, jedoch kann ein Kämpfer z.B. wegen mangelnder Kondition angezählt werden.

Regeneration

Regeneration

Entspannung nach harter körperlicher Belastung

  1. Das Training sollte mentale Übungen, Atemübung und Entspannungsübungen aufweisen. Beschreiben Sie bitte die körperlichen und mentalen Veränderungen, die eine Entspannungseinheit mit sich bringt.

    Zum Aufbau:

    I. Allgemeines zu

    I.1. sportliche Belastung

    I.2. Ermüdung

    I.3. Regeneration

     

    II. Konkrete Regenerationsmaßnahmen in der Praxis

    II.1. Abwärmen

    II.2. Stretching

    II.3. Atemtechniken

    II.4. Lockerung

    II.5. Duschen

    I. Allgemeines zu den Themen sportliche Belastung, Ermüdung und Regeneration  

    I.1. sportliche Belastung:

    Während der Trainingsphase hat eine schnelle Erholung zur Folge, das ein sinnvolles Training ohne Überlastungs-erscheinungen (z.B. Verletzungen) häufiger durchgeführt werden kann. Das heißt, wir erhalten einen höheren Trainingseffekt sowie eine verbesserte körperliche Fitness und seelischen Ausgleich. Während der Wettkampfphase hat eine schnellere Regeneration ein höheres Leistungsniveau über längere Zeit (z.B. bei mehreren Kämpfen an einem Tag) zur Folge. Hieraus resultiert ein besseres Wettkampfergebnis.

    I.2. Ermüdung:

    Jede optimale sportliche Leistung ist nur dann möglich, wenn alle Organe des Körpers aufeinander abgestimmt sind. Die Gewährleistung dieser Funktionen besorgt das vegetative (unbewußte, autonome) Nervensystem und das Hormonsystem. Man kann die Ermüdung als eine natürliche Schutzfunktion verstehen, die dafür sorgt, daß eine totale Ausschöpfung der Energiereserven des Körpers nicht entsteht. 

    Wie kommt es zur Ermüdung? Die Ermüdung der Muskulatur ist ein Zustand, in dem der Muskel nur reduziert leistungsfähig ist. Im Gegensatz dazu würde die Erholung einen Zustand darstellen, in dem die Leistungsfähigkeit der Muskulatur wieder zunimmt. Bei jeder einzelnen Kontraktion wird im Muskel das sogenannte biochemische Gleichgewicht gestört.

    Darunter ist zu verstehen, daß während der Muskelarbeit für kurze Dauer eine Verminderung der wichtigen Energiestoffe (Phosphate) und damit eine gewisse Ermüdung (je nach Intensität) entsteht. Kann sich der Muskel anschließend erholen, dann wird ihm sofort neue Energie (Phosphate) zugeführt. Gleichzeitig werden die  ermüdenden Stoffwechsel-Endprodukte (Schlacken) abgeführt. Der Ermüdungsrückstand wird ausgeglichen und das biochemische Gleichgewicht im Muskel ist wieder hergestellt.

    Des weiteren sollte man noch zwischen lokaler und zentraler Ermüdung unterscheiden. Die lokale Ermüdung ist die Ermüdung eines best. Muskels oder einer best. Muskelgruppe. Mit der zentralen Ermüdung ist die des Nervensystems gemeint. Dies bedeutet, daß die Ermüdung soweit fortschreitet, daß es bis zur Erschöpfung kommt. Durch Hormone gelangen Befehle über die Nervenschaltstellen (Synapsen) ans Gehirn. Die Folge sind Störungen z. B. im optischen oder akustischen Bereich: man sieht Doppelbilder, Schallwellen werden verzerrt, schlechteres Reaktionsvermögen, etc… dies kann bis zum sogenannten “Black-Out” führen. Auch dies ist eine 

    Schutzfunktion des Körpers.
     

    Es sollte also zwischen starker körperlicher Belastung und Erholungsphase ein gewisses Gleichgewicht bestehen. Und somit schließt sich der Kreis: Ermüdung ist ein ganz natürlicher Vorgang und zur Trainingssteuerung geeignet (weil meßbar: z. B. anhand der Anzahl von Kicks oder Faustschlägen bis zur Ermüdung). Die Erholung spielt jedoch im Training eine ebenso wichtige Rolle sie nicht zu beachten, heißt, nnach falschem Konzept zu trainieren.

    I.3. Regeneration:

    Def.: Regeneration ist die Erholung. Sie bedeutet den Abbau der durch sportliche Leistung entstandenen Stoffwechsel-Endprodukte (sog. Schlacken) und den Wiederaufbau verlorener Energiesubstanzen. Im folgenden werde ich den Ablauf der Regeneration und die dafür geeigneten – d.h. die Regeneration beschleunigenden – Maßnahmen erläutern.

    Die Gestaltung der Regenerationsmaßnahmen muß so gewählt werden, daß sie die zur Erholung notwendigen Körperfunktionen optimal unterstützen. Nach Beendigung der sportlichen Belastung müssen die verbrauchten Energiereserven so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden. Manche Stoffe sind in wenigen Stunden normalisiert (Kohlenhydrate, Elektrolyte), andere Prozesse nehmen mehrere Tage in Anspruch (Eiweiß-Resynthese, Zufuhr von Enzymen). Von jedem ermüdeten Muskel ist bekannt, daß er durch die Bildung von Milchsäure und Harnstoffen nicht nur sauer, sonder darüber hinaus mit erhöhtem Tonus (Muskelspannung) und gleichzeitig mit Verkürzung reagiert. Erhöhung des Tonus und Verkürzung des Muskels sind verbunden mit einer schlechteren Durchblutung des Muskels. Je stärker die Spannung, desto schlechter ist die Durchblutung.

    Die Verspannung und Verkürzung muß so schnell wie möglich gelöst werden, damit eine normale Durchblutung und Sauerstoffversorgung stattfinden kann. Übungen mit kleiner bis mittlerer Belastung sowie dehnende Gymnastik und Lockerungstechniken bieten hier hervorragende Möglichkeiten. Je früher der Sportler nach dem Training mit ersten einfachen Regenerations-Maßnahmen beginnt, um so beschleunigter, also zeitlich schneller, werden die in ihm gebildeten Schlacken ausgeschwemmt und die Energiespeicher wieder aufgefüllt.

    Für die Leistungsfähigkeit des Sportlers ist es von Vorteil, wenn er bei seinem Tagesablauf einen ganz bestimmten Rhythmus einhält. Dies bedeutet, daß er seine Schlaf-, Trainings-, Berufs- und Essenszeiten so regelmäßig wie nur möglich einrichtet, damit sich sein Organismus anpassen kann. Je gleichmäßiger der Tagesrhythmus ist, um so besser paßt sich der Körper in seinen Aktivitäts- und Erholungszyklen an. Ein ständiger Wechsel des Tagesablaufs wirkt auf Dauer leistungsdämpfend. Auch Fragen der allgemeinen Lebensweise spielen in den Bereich der Erholung hinein. Fehlende oder zu kurze Freizeit, vernachlässigte Ernährungskontrolle, zu kurze Nachtruhe, Alkohol-, Nikotin-, und Koffein-Genuß, ausschweifende und abnorme Sexualität können ebenfalls leistungs- und regenerations-hemmend wirken.

    Sportler, die an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, sollten eine eventuelle Zeitverschiebung in ihrem Terminplan berücksichtigen. Der Organismus benötigt pro Stunde Zeitunterschied einen Tag Anpassungszeit. Seit langem ist bekannt, daß regenerative Maßnahmen eine positive Wirkung auf die Verarbeitung des Trainings- oder Wettkampfreizes haben. Je früher die ermüdenden Schlackstoffe aus der Muskulatur ausgeschwemmt sind, um so schneller erholt sich der Körper, und um so besser fühlt man sich nach anstrengender sportlicher Belastung.

    Soviel nun zur Theorie und zu dem was die Ursache für die Ermüdung und deren Ablauf in unserem Körper ist. Jetzt folgen konkrete Maßnahmen für die Regenerations-Beschleunigung in der Praxis. 

    II. Konkrete Regenerationsmaßnahmen in der Praxis

    Mein Regenerationsprogramm schließt sich unmittelbar an die Beendigung des Trainings oder Wettkampfes an….COOL-DOWN!

    II.1. Abwärmen:

    Bei anderen Sportarten würde man jetzt vom “Auslaufen”, “Ausradeln” oder “Ausschwimmen” sprechen, in unserem Bereich möchte ich es i.f. einmal “Auskicken” nennen. Dieses Auskicken sollte Schlag- und Tritt-Techniken beinhalten und ca. 5-6 Min andauern. Die Techniken sollten mit leichter bis maximal mittlerer Intensität, also sehr locker, erfolgen. Keinesfalls sollte der Muskel zu stark kontrahiert werden.

    Hier schlage ich also vor:

    • lockere Frontkicks, links und rechts

    • lockere Roundkicks, links und rechts

    • lockere Jab-Punch-Kombi (2er, 3er, 4er..)

    • locker geschlagene Rundhaken

    Achtung: Kicks nicht mehr höher als Körpermitte!

    II.2. Stretching:

    Dank des hervorragenden regenerierenden Einflusses wirkt sich Stretching durch die schnellere Muskeltonus-Senkung auch sehr günstig auf das allgemeine Körpergefühl und das seelische Wohlbefinden nach anstrengender Belastung aus. Daher ist Stretching unverzichtbar.

    Ausgewählt werden hier normalerweise in erster Linie solche Dehnübungen, die sich gezielt auf die besonders belasteten Muskelgruppen beziehen. Da im Kampfsport aber nun mal sehr viele, wenn nicht alle Muskeln mehr oder weniger gefordert werden, sollte man Übungen wählen, die sich auf große Muskeln beziehen, bzw. Übungen, die gleich mehrere Muskelgruppen dehnen. Hier sollte sich jeder selbst ein paar Gedanken machen und sich individuell ein Programm von ca. 4-5 min Dauer zusammenstellen.

    Dennoch einige Vorschläge:

    • Nacken: stehend, Kopf nach vorne, hinten und seitlich beugen

    • Schulter/Rücken: stehend, Ellenbogen hinter den Kopf führen, und mit der anderen Hand die Dehnung verstärken

    • Unterarm: Arm strecken, Finger zum Körper hinziehen

    • Rumpf/Beine: Grätschsitz, Oberkörper nach vorne, rechts und links beugen

    • Beine/Waden: sitzend, Beine geschlossen, Zehen fassen

    II.3. Atemtechniken:

    Manch einer wird diesen Teil des Regenerationsprogramms belächeln. Doch wer einmal drei oder vier Stunden am Tag wirklich hart trainiert hat und diesen Teil ernsthaft miterlebt hat, wird diese Übungen für sehr erholsam empfinden – nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist. An dieser Stelle werde ich nun also eine enfache Atemtechnik aus dem Qigong anführen.

    Die Übung heißt so, wie sie ausgeführt wird:

    “Den Oberkörper seitlich nach hinten drehen” – (norm. mit Abbildung, daher Beschreibung):

    Man steht etwa schulterbreit, atmet zweimal ruhig durch – jetzt einatmen, zur Seite drehen und dabei ausatmen – beim Zurückdrehen wieder einatmen, dann zur anderen Seite wieder aus, usw… Achtung: die Bewegung folgt immer der Atmung, nicht umgekehrt!)

    II.4. Lockerung:

    Hier nun einige Übungen, die mit Hilfe eines Partners einen sehr guten Beitrag zur Lockerung der Muskulatur einbringen. Ebenso wird hier etwas für das seelische Wohlbefinden getan, da diese Übungen als sehr angenehm empfunden werden.

    (norm. mit Abbildung, daher Beschreibung):

    Der Partner liegt entspannt am Boden in Bauchlage. Der zweite Partner knieend nebendran und klopft mit mittelstarken Handkantenschlägen die hintere Beinmuskulatur von Gesäss-Ansatz bis zur Wade aus.

    II.5. Duschen:

    Selbst beim Duschen kann man den Regenerationsprozeß noch ein wenig beschleunigen indem man die Durchblutung anregt. Der Nutzen dieser Beschleunigung dürfte mittlerweile wohl jedem deutlich geworden sein!

    Also: erst mal lauwarm abduschen und den Schweiß entfernen – dann das Wasser kalt stellen, für ca. 10 sec. – dann wieder warm, für 10 sec. – diesen Vorgang 4-5 mal wiederholen und zum Schluss lauwarm ca. 1 min lang abduschen und entspannen.

    Fazit:

    Zusammenfassend ist festzustellen, daß Regeneration der gleichberechtigte Partner zur sportlichen Belastung ist. Passivität, das heißt “simples” Ausruhen, kann wegen des komplexen biochemischen Geschehens der Ermüdung nur ein geringer Teil der Maßnahmen hierfür sein. Das komplette Trainingskonzept eines Leistungssportlers, birgt also immer eine Vielzahl solcher Möglichkeiten zur Erholung nach Training oder Wettkampf in sich.

    Abschließend möchte ich noch anfügen, daß die o.g. Maßnahmen zwar eine Menge Zeit in Anspruch nehmen, doch kann man die Übungen auch kombinieren und wenigstens einen kleinen Teil in die Erholung investieren. Manch einer meint vielleicht, er möchte in dieser Zeit lieber trainieren – aber diese Zeit ist keineswegs verloren, denn schon bei der nächsten Trainingseinheit hat der regenerierte Sportler einen entscheidenden Vorteil: sein Training hat wirklich einen Effekt!

    In diesem Sinne: Gute Erholung !

    Kai Kraff, Kampfsportschule DRAGON, Trier

     

    Quellen:

    • Internet / Dr.Jian Wang:”stark und gesund durch Qigong”

    • Manfred Letzelter:”Trainingsgrundlagen”

    • weitere Fachbücher namhafter Sportwissenschaftler